Ford Explorer Steuerkette / was ist das ?!?

Alle Explorer mit 4 Liter / SOHC Motor der Modelle 1996 bis 2005 haben ab Werk einen Konstruktionsfehler.

Der Motor basiert auf dem sogenannten "Köln- Motor", verbaut in Ford Mondeo / Scorpio der 80er Jahre.
Für den Explorer wurde der Motor ab 1991 einige Male verändert. Die letzte "stressfreie" Version
gabs in Europa bis 1997 mit 115kw. Alle Explorer- Motoren wurden in Europa gebaut ( ca 2.000.000 Stück )

Jeder SOHC- Motor ( 150kw / 152kw usw. ) hat grundsätzlich zu wenig Motoröl. Beim Starten dauert es
einige Sekunden, bis genug Öldruck aufgebaut ist, um die Steuerketten und Kettenspanner mit Öl zu versorgen.
Durch diese mangelhafte Kettenspannung werden die Gleitschienen und die Ketten selbst im Laufe der Zeit
geschädigt. Anfangs bemerkbar durch ein "rasseln" beim Starten, später und durch einen progressiven Verlauf
"tackern" die betreffenden Motoren dann im Standgas und oft auch während der Fahrt.


Der Fehler trat schon ab 1998 auf, konnte konstruktions- bedingt aber bis Bauende 2005 nicht mehr
behoben werden. Eine Rückrufaktion von Ford, wobei ein stärkerer vorderer Kettenspanner und ein
spezielles Ventil verbaut wurden, erreichte weit weniger als die Hälfte der betreffenden Motoren.
Diese Rückrufaktion behebt den Fehler nicht, verlängert aber das Motorleben. Erst ab Modell 2001
wurden diese verbesserten Teile ab Werk verbaut. Diese Motoren sterben genauso, nur meist etwas später.

Wirklich "gemein" ist die Tatsache, dass die beschädigten Motoren oft besser laufen, als unbeschädigte.
Das liegt daran, dass die sogenannten Steuerzeiten von selbst ins "positive" verstellt werden.
Fast wie Motor- Tuning im Rennsport, wo es den Begriff der "scharfen Nockenwelle" gibt.
Was den unwissenden Gebrauchtwagen- Käufer oft überrascht, wo doch der Explorer trotz seines Alters
meist keinen messbaren Öl- oder Wasserverbrauch hat, und auch sonst wie die Feuerwehr läuft ....

Alle Explorer wurden in den USA gebaut. Die meisten Motoren kamen aus Deutschland.
In Amerika haben viele Explorer keinen Allrad- Antrieb. Alle Explorer für Europa haben aber Allrad.
Nur die Allrad- Motoren haben eine zusätzliche Ausgleichwelle, die den Motorlauf verbessern sollte.
Aber genau dieser Umstand einer zusätzlichen Steuerkette und zwei weiteren Gleitschienen verkürzt
auch noch die Motor- Lebenserwartung. Deshalb leben USA- Heckantrieb- Explorer meist länger ....



Tel.: 040 - 742 12345

Der verstärkte Kettenspanner ist auf der Innenseite des
linken Zylinderkopfes vornoben zu erkennen.

Das Öldruck- Ventil ist von aussen nicht zu sehen.

Untenlinks befindet sich die Ausgleichwelle mit Antrieb.

Die hintere Steuerkette ist mit der vorderen NICHT baugleich.

Der verstärkte Kettenspanner wird hinten NICHT verbaut.

Einbau eines Öldruckventils ist hinten NICHT möglich.

Der Wechsel der hinteren Steuerkette ist bei eingebautem
Motor NICHT möglich, weil das Getriebe im Weg ist.

Beim Wechsel des vorderen Kettenspanners bei
eingebautem Motor kann eine schon zu stark
beschädigte Gleitschiene nach unten wegfallen,
was nach dem ersten Motorstart danach
Motor- TOTALSCHADEN bedeutet.

Auch bei rechtzeitigem Erkennen des Fehlers, können
meist nicht alle Bruchstücke geborgen werden, was auch
bei reparierten Motoren oft zum "schleichenden Tod" führt.

" Weglassen " der Ausgleichwelle ist zwar möglich, aber
nicht sinnvoll. Die Konstruktion der doppelten Ölwanne
und die vielen Ölkanäle machen die " Krümelsuche " auch
nicht einfacher.

Die Demontage der oberen Ölwanne ist bei eingebautem
Motor NICHT möglich. Deshalb ist der Wechsel der vorderen Steuerketten allein, auch sinnlos.